Chemnitz 2014

Am 10.Mai 2014 fand die diesjährige Mitgliederversammlung der "Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens", GFGF, in Chemnitz statt. Es waren Neuwahlen angesagt. Der Ort der Mitgliederversammlung wechselt von Jahr zu Jahr, um den Mitgliedern aus ganz Deutschland und dem Ausland mal lange Wege zu ersparen.

Ich bin am Freitag angereist. Der Weg von Braunschweig nach Chemnitz führt an Leipzig vorbei. Beeindruckend, wenn so ein großer Vogel die Autobahn kreuzt.

Ein wesentlicher Bestandteil der Mitgliederversammlung sind die Gepräche am Rande. Man knüpft Kontakte and tauscht ich aus:

Der neu gewählte Vorstand. Ingo Pötschke (links) ist alter und neuer Vorsitzender:

Ein Thema auf jeder Mitgliederversammlung ist die Frage, was mit Sammlungen verstorbener Mitglieder geschieht. In diesem Fall wurde der GFGF eine kleine Sammlung testamentarisch zugesprochen. Im Anschluß an die Sitzung wurde die Sammlung versteigert:

Die Mitgliederversammlungen sind auch eine Plattform für die Vorstellung neuer Entwicklungen durch die Mitglieder. Hier ein digitaler Empfänger, mit dem man ein Autoradio so umrüsten kann, dass alle heute üblichen digitalen Rundfunksender auf allen Wellen empfangen werden können:

Die Firma me-geithain gmbh hat bereits zu DDR-Zeiten hochwertige Lautsprecher hergestellt. Ein Vortrag behandelte die Lautsprecher-Entwicklung bis hin zu Regielautsprechern, die auch schon zu DDR-Zeiten bei ARD und ZDF eigesetzt wurden:

Der Klang der 2kW-Boxen war beeindruckend. Leider nichts für eine Etagenwohnung.


Bis auf ein kräftiges Gewitter am Sonntag Morgen war das Wetter ganz angenehm. Ein Blick aus dem 12. Stockwerk aus dem Hotel über Chemnitz:

Wenn man einem solchen Gefährt begegnet, kann man nicht einfach vorbeigehen. In der Hummer-Stretchlimousine geht es auch nicht unter 2kW-Musikleistung!


Auf der Rückfahrt nutzte ich die Gelegenheit zu einem Abstecher nach Schlema. Mit Schlema verbindet mich meine letzte berufliche Tätigkeit. Im Mittelalter wurde in der Gegend Silbererz abgebaut, das zum Reichtum der Sachsenkönige geführt hat. Nur wussten die Bergleute damals nicht, dass der Abraum teilweise pures Uranerz und somit radioaktiv war. Folglich gab es in der Gegend eine erhebliche Strahlenbelastung der Bergleute und der Bevölkerung (Schneeberger Krankheit). Nach dem Zweiten Weltkrieg fielen alle Gebäude des Kurparks des Radonbades Schlema dem Uranerzbergbau zum Opfer. Lediglich ein Haus blieb stehen, das heutige "Karl Aurand Haus".

Nach der Deutschen Einheit wurde das Bundesdamt für Strahlenschutz zuständig für die Erfassung der radioaktiven Hinterlassenschaften des mittelalterlichen Silbererzbergbaus. Wir haben in dem Karl Aurand Haus eine Infostelle eingerichtet, die ich betreut habe. Das letzte Mal war ich dort etwa 1990 und ich war gespannt, wie sich die Gegend in den letzten 15 Jahren entwickelt hat.

Oberschlema war vor dem ersten Weltkrieg ein weltweit bekanntes Radon-Heilbad, das von Kaisern und Königen besucht wurde.

Zu meiner Zeit war der Zugang zu dem "Karl Aurand Haus" recht abenteuerlich. Heute ist es in eine gepflegte Parklandschaft eingebettet (unten).

Das Erste was der damalige Bürgermeister nach der Wende errichten ließ, war das Bad. Heute ist Schlema wieder Bad Schlema und verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur mit Kurpark, Ärztehäusern und Einkaufspassage.
Aus dem Haldenhügel links und dem Schotteruntergrund ist heute ein Kurpark geworden.

Unser häufiger Tagungsort war das Rathaus in Schlema, unten rechts.

Der Bergbau unter Schneeberg war recht oberflächennah. Man sagt, dass die Bergleute unter Tage die Kirchenglocken hören konnten und dass umgekehrt Sprengungen unter Tage den Gottesdienst störten!

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Zuletzt geändert: 15.05.2014