Besuch des DLF am 21.10.2013

Von einem Radiofreund aus Dessau hat Krystian erfahren, dass eine Gruppe von Radiofreunden der GFGF einen Termin für eine Besichtigung des DLF-Senders bei Cremlingen hat. Krystian und ich hatten das Glück, auch noch teilnehmen zu dürfen.Bei herrlichem Wetter trafen wir uns um 11:00 Uhr am Sender. Ein Radiofreund hat zur Begrüßung einen Detektorempfänger aufgestellt.
(Foto oben: Eberhard Köppe)

Am Sender gibt es nur wenig Personal. Insofern ist es nicht selbstverständlich, einen Besichtigungstermin zu bekommen. Deshalb ein besonderer Dank für die fachkundige Betreuung! Es wird nicht lange dauern und auf dem Gelände herscht wieder "grüne Wiese"! Die Mitttelwellensender werden in Deutschland über kurz oder lang alle abgeschaltet. Auf die Frage; "Wer hört denn noch auf der Mittelwelle?" gingen bei uns natürlich alle Hände hoch!

Schaustücke in einer Vitrine

Der Sender wurde in den 1960er Jahren aus gutem Grund an diesem Standort errichtet: Zentrale Lage an der Grenze zur DDR und mooriger Untergrund! Die Sendeleistung betrug 800KW und deckte das Gebiet der DDR ab.

Die DCF-77-synchronisierte Frequenz von 756 KHz liefert ein Gerät von Rohde und Schwarz. Die Bedienungselemnte sind durch eine Plexiglasscheibe abgedeckt.

Das Programm wird per Satellit empfangen und aufbereitet.

Die Sendeleistung wird in Modulen zu je 1KW erzeugt, die parallel geschaltet sind. Die einzelnen Schränke sind in zwei Strängen angeordnet.

Hier werden die beiden Stränge zusammengefasst

Der Sender arbeitet mit unterdrücktem Träger. In den Sprechpausen beträgt die Sendeleistung nur 80KW. Radiofreunde, die alte Radios mit magischem Auge betreiben finden das garnicht gut. Das magische Auge flackert im Rhythmus der Sprache. Die Stromersparnis des Senders ist aber beträchtlich.

Eine besondere Attraktion bei Besichtigungen von Rundfunksendern ist immer der Notstromdiesel. Den gib es beim DLF nicht mehr. Man verlässt sich auf die Einspeisung aus dem öffentlichen Netz über zwei Stränge zu 20KV.

Vom gleichen Standort aus wurde übrigens auch "The Voice of Russia abgestrahlt. Die Signale laufen hier zwar noch auf, gesendet wird aber von einem anderen Standort aus.

Ein Rundgang über das Außengelände, bei dem wir aufmerksam beobachtet wurden.
Der Gittermast kann zugeschaltet werden, um je nach Phasenlage die Richtcharakteristik der Sendeantenne zu verändern.
Die letzten beiden Bilder zeigen einen Versuch, Das Innenleben des Betriebsgebäudes neben der Antenne zu fotografieren. Links mit meiner Kamera, rechts mit meinem Smartphone, weil die Optik kleiner ist (HF-Einstrahlung?).

Bei Kaffee und Gebäck blieb dann noch Zeit für weitere Gespräche, insbesondere über den Besuch beim Sender Gleiwitz, an dem einige aus der Gruppe teilgenommen haben. Auch persönliche Kontakte kamen nicht zu kurz. Es waren mehrere Betreiber von Museen anwesend, z.B. aus Stassfurt (Kürzlich erschien das Buch Vom Rundfunkgeräte- zum Fernsehgerätewerk - die Geschichte in Staßfurt 1945 - 1996)

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Zuletzt geändert: 22.10.2013